Montag, 4. Juli 2016

German-Open-Krimi wegen Larissas Quali ..


Ich mache es spannend und mache zwei Teile aus Larissas erstem Versuch, die Qualifikation für die German Open zu erlangen. Das Dumme ist: So viele Versuche hat sie nicht und sie muss in jeder Disziplin zwei mal unter den ersten sechs sein und dann auch noch einen Mindestscore erreichen. Das erste AQ-Turnier mussten wir auslassen, weil Janik Geburtstag hatte und wir (in einem Anfall eines Höhenfluges) dachten: "Ach das macht Larissa doch auch mit zwei Turnieren." Nachdem Lucky wegen einer leichten Vergiftung vor einer Woche so schlecht gelaufen war, haben wir noch ein Turnier in Westfalen nachgenannt für nächsten Sonntag, aber nur für Trail und Westernriding - eben die Sonntags-Prüfungen. Superhorse, Ranch Riding und Reining mussten also sowohl in Nümbrecht als auch in drei Wochen in Hünxe klappen, wenn sie auch in diesen Disziplinen starten will. Aber fangen wir von vorne an:


Zwar bin ich Lucky in der Reining mitgeritten, aber geplant war, dass ich vorgestern mit Fancy starte, damit Larissa Lucky wieder auf ein hohes Niveau trainieren kann. Dann hatten wir aber Pech, dass Fancy wohl Steinchen in der weißen Linie hatte und nach der Showmanship "taktunrein" lief. Also haben wir einen Tag vor Larissas Qualiritten doch noch Lucky für Janik und mich von zuhause holen müssen. Mit Larissa besprochen war, dass Janik nur Horsemanship und Ranch Riding geht, um Larissa nichts zu verderben und das hat er wirklich toll gemacht. So toll, dass nach der Ranch Riding nur doch drei Punkte für Janiks Aufstieg in die Leistungsklasse 2 fehlten. Da Fancy dieses Jahr so oft Lahmheiten wegen Hufgeschwüren hatte, dachte ich: "Soll er nicht vielleicht doch die Reining noch reiten? Wenn Fancy noch mal wegen Krankheit ausfällt, dann rennen wir am Ende den Punkten hinterher.." - also durfte er Lucky auch in der Reining reiten - mit einem total schlechten Gewissen Larissa gegenüber. Janik hat ja nu kaum Erfahrung im einhändig showen und beim Abreiten sah ich dann. dass er die Zügel viel, viel zu lang hatte und habe ihm noch gesagt: "Kürzer nehmen." Hat er wohl auch erstmal gemacht, aber sie seien ihm auf dem Weg zum Prüfungsbeginn irgendwie wieder durchgeglitten. Es war ein langer Tag, da lässt die Konzentration nach, aber entsprechend kontaktlos ist Lucky dann durch die Reining geeiert: Das war ja schon fast wie ohne Kopfstück reiten. Als ich mich danach drauf gesetzt habe, konnte man auch noch deutlich merken, dass Lucky überhaupt keinen Bock mehr hatte, jetzt noch eine Prüfung zu gehen: Wahrscheinlich war er auch richtig müde und ich hatte zwischendrin das Gefühl, dass ich Lucky durch die Prüfung trage, statt er mich. Besonders die Spins waren zäh wie Kaugummi und im Rundown ging er so gar nicht vorwärts. Dass es mir gelungen ist überhaupt noch irgendwen zu besiegen, ist mir nach wie vor ein Rätsel, aber das habe ich und damit erfreulicherweise genug Punkte für meinen Klassenerhalt in der Leistungsklasse zwei (siehe Post von gestern).
Es war wie die Wahl zwischen Pest und Cholera: Zwei Sorgen losgeworden (Janiks Aufstieg, mein Klassenerhalt) und eine dazu gewonnen: Larissas GO-Quali. Ich befürchtete: Wenn Lucky jetzt schon so müde ist, wie soll das dann am nächsten Tag mit Larissas Quali laufen? Ich habe die darauf folgende Nacht kaum ein Auge zugetan. Hoffentlich haben wir mit unseren Ritten nicht Larissas Chance auf die Qualifikation zunichte gemacht. Larissas erste Prüfung war der Trail und sie ist wunderschön geritten. 69,5 Punkte ... hätte sie die im letzten Jahr gehabt, dann wäre sie auch im Trail auf der GO 2015 gestartet - für 2016 war selbst dieser Top-Score zu wenig...



.. denn trotz Erreichen des Mindestscores (und Tränen der Erleichterung bei mir) hat es für eine Platzierung nicht erreicht. Die Konkurrenz war so gut, dass die Fünfte einen 70er Score hat. Lucky war einmal an eine Stange gestoßen und das war der entscheidende halbe Fehlerpunkt. Ich bin trotzdem superstolz auf die beiden, zumal Larissa normalerweise so gut wie nie für den Trail übt und das erst in der Woche vorm Turnier wieder mit ins Training genommen hat.
Letztes Jahr ist Larissa in der Disziplin "Westernriding" nur um einen Platz am Finale in Kreuth vorbei geschlittert und obwohl sie 2016 die Westernriding auf der Equitana noch gewonnen hat, ist da jetzt auch irgendwie der Wurm drin - mal ist der Wechsel zu spät, mal nicht durchgesprungen. Durch den vielen Regen konnten wir auch kaum trainieren, aber das tröstet kaum....




Es hatte fünf Nennungen und drei Platzierungen in dieser Disziplin gegeben, aber nicht eine von den Dreien hat die Qualifikation erreicht. Dieses Mal scheiterte es am Mindestscore: Die Erstplatzierte hat 64,5 (65 ist aber Minimum) und Larissa irgendwas mit 62. Wieder nicht geklappt.
Nach der Westernriding ging es in die Ranch Riding, wo Larissa und ich nach der Prüfung wie aus einem Munde gesagt haben: "War gut." ...


.. und dann "nur" einen 64er und keine Platzierung. Unbegreiflich - also haben wir die Richterin gefragt: Drei Penaltys, weil Larissa zu früh in den Extented Trot gegangen ist und dann war er zwischendrin auch mal nicht nachgiebig am Zügel und hat den Kopf widerwillig hoch genommen. Nicht oft, nicht viel, aber deswegen habe sich die Richterin schwer getan ein Plus zu geben bzw. es gab sogar auch einmal ein "minus-halb" in der Manöverkritik. Wir waren echt enttäuscht und hatten schon überlegt, ob wir nach Hause fahren sollen. Wenn man dann auch noch die Starterliste für die Reining gesehen hat, fürchteten wir: Da hat Larissa ja eh keine Chance: Der Sohn von einem Trainer mit drei guten Quarter Horses z.B. und auch andere gute Reiter in der Konkurrenz. Ich dachte: "Jetzt hängen wir hier zwei Stunden rum für nichts und wieder nichts", aber davon erzähle ich Euch beim nächsten Mal. Dann erfahrt ihr auch, ob es doch noch ein Happy-End für Larissa gegeben hat bzw. wie mittags die Superhorse gelaufen ist. Bis dahin noch drei Fotos von den Pausen zwischen den Prüfungen.







Auf dem letzten Bild genau hinsehen: Larissa touchiert Luckys Hinterbein mit der Gerte, damit er sich hinlegt, denn darüber hatte er wohl nachgedacht, als der Sattel noch drauf war.

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