Donnerstag, 30. Juni 2016

Was war nur mit Lucky los?

Beim Abreiten schien noch alles normal zu sein, aber schon beim Ansehen von Larissas Reining dachte ich: "Was ist denn nur mit Lucky los?". Er drehte zäh, stoppte nicht - ganz untypisch für ihn eigentlich. Als Larissa dann trotzdem noch Zweite mit einem Score 68,5 wurde, dachten wir aber erstmal: "Es kann ja auch nicht jedes Mal über 70 sein." Wer ahnt denn, dass es eine Vergiftung ist?



Danach war ich dran. Ich kann es gar nicht beschreiben, aber Lucky fühlte sich irgendwie anders an - das fing schon mit dem ersten Spin an: irgendwie zäh und dann gewandert. Danach hat Lucky sich eigentlich wieder alle Mühe gegeben, aber ich war völlig aus dem Tritt, habe dann bei beiden Spins Penaltys wegen Überdrehen bekommen und bin dann auch noch zu früh gewechselt ... echt ärgerlich. Ich habe dann erstmal die Schuld bei mir gesucht und Larissa gesagt, dass es vielleicht besser ist, wenn ich den gar nicht mehr reite, weil ich einfach nicht auf dem Niveau reite wie Larissa und ihn ihr nicht versauen wil. Mein Score war dann auch "nur" 64,5 nach dem selbst verursachten Penalty-Hagel (aber eigentlich schadet es dem Pferd nicht, denn es wechselt ja da, wo ich es sage und hält auch im Spin auf mein Whoa an .. aber in dem Moment war ich echt zerknirscht )



Die Westernriding von Larissa fing dann aber erstmal gut an, dennoch hat sie einen Nullscore bekommen, weil Lucky über die Begrenzungsstangen gedriftet ist. Er hat auf das lenkende Bein nicht reagiert und bei der Superhorse hat er an einem Hindernis ein Dutzend Penaltys bekommen, weil er mit den Galoppstangen überhaupt nicht klar kam. Erst nach der Prüfung fiel uns auf, dass Luckys Lymphdrüsen hinter den Ganaschen stark geschwollen waren. Eine Freundin von Larissa sagte direkt, dass er etwas Falsches gefressen hat und das hat sich am nächsten Tag auch durch die THP bestätigt: eine Vergiftung, die wir Gott-sei-Dank mit Brennesseln, Mariendisteln und Artischocke wieder im Griff haben (hoffentlich, denn am Wochenende sind Larissas erste Qualifikationsritte für die German Open) und so wie bei den beiden folgenden Videos läuft das hoffentlich dann nicht:

Dienstag, 28. Juni 2016

Das fing ja "gut" an, endete aber mit einer tollen Reining

Erst verzögert sich alles, weil wir an der Feuerwehr parken wollten, was nicht mehr geht, weil da Wohncontainer stehen, dann hat es noch ewig gedauert, bis wir den Berg runter waren (siehe Eintrag von gestern) und bis ich mich dann mal eingekriegt hatte, kamen wir zeitlich gewaltig unter Druck. Janik wurde schon zur Showmanship aufgerufen und hatte noch nicht die Schuhe gewechselt und dann rief uns noch jemand zu, dass Fancy Schweif noch eingeflochten war.

Sonntag, 26. Juni 2016

Von Panikattacken & Verlade-Besserwissern





Puh, der Turniersprecher hat gerade auf Facebook ein Bild gepostet, dass in Odenthal die Sonne scheint. Gestern hat es ununterbrochen geregnet und so idyllisch der Gutshof ist, so gruselig ist der Parkplatz, weil der an einem steilen Hang liegt, der unten dann zum Abend hin in einem Matschloch endet. Wir haben auf der Hinfahrt überlegt an der Feuerwehr im nächsten Ort zu parken, aber da standen jetzt Wohncontainer, also todesmutig den Berg runter. Wobei mir beim Runterfahren gar keine Angst bewusst war, es lief alles wie am Schnürchen. Bis zu dem Moment, wo ich ausgestiegen bin: Auf einmal wurden mir die Knie weich, ich fing am ganzen Körper an zu zittern und mir wurde mit einem Mal kotzübel. Soll ich Euch sagen, was schlimmer ist als Angst? Es ist die Angst vor der Angst, die ja auch dafür gesorgt hat, dass ich fast ein Jahr lang mein Jungpferd kaum noch geritten bin (von unserem Neustart lest ihr hier). Bei all dem Chaos sind wir auf dem letzten Drücker zur Showmanship erschienen und eine Bekannte sagte uns noch, dass der Schweif noch eingeflochten war. Das Filmen hat dann bis auf wenige Sekunden auch nicht mehr geklappt und Janik ist um Haaresbreite an der Platzierung vorbei. Ich weiß nicht, ob ich leichenblass war: Jedenfalls schaute mich die Hofbesitzerin mit besorgten Blick an und (endlich ein Ansprechpartner) ich bin zu ihr hin und habe sie gefragt, ob mir irgendwer abends das Auto runterfahren kann. Sie und ein neben ihr stehender Mann sagten sofort "Ja" und mir kamen die Tränen ... peinlich. Als Janiks Siegerehrung in der Reining beendet war, standen die beiden sofort da und boten mir das Wegfahren des Autos an. Ich sag ja immer: EWU-Familie. Am Auto angekommen, fragte der Fahrer mich, ob ich als Beifahrerin mitfahren wollte, was ich entrüstet ablehnte. Denn es gibt nur eine Sache, die schlimmer ist als in solchen Situationen selbst fahren zu müssen und die ist: Beifahrer sein. Sobald mein Gespann wie am Schnürchen den Hang runterrollte, entspannte ich mich und tat dann das, was ich immer tue: Filmen - am Samstag das Video oben und Sonntag das Video unten
Dank Facebook ist die Welt so klein geworden, dass mich mehr Leute kennen, als mir bewusst ist. Erstens sprach mich ein Mann an und sagte: "Fährt jetzt der Fahranfänger den Hang runter?" Der war aber nett und hat mir auch erklärt, dass man da gut runter kommt, wenn kein Pferd im Hänger ist und man im ersten Gang einfach rollen lässt: Bloß nicht bremsen. Vielleicht traue ich mich ja heute, aber bis heute abend ist der Hang wahrscheinlich eh trocken.


Soweit zu den Panikattacken: Wer die Geschichte von der Verladebesserwisserei lesen will, drückt auf:

Freitag, 24. Juni 2016

C-Turnier in Odenthal



Samstag reitet Janik Westernhorsemanship, Ranch Riding & Reining und startet morgens auch in der Showmanship at halter (LK 3 B).
Larissa & ich reiten am Sonntag: Larissa Superhorse, Western Riding & Reining; ich nur Reining.
Zeitplan bei EWU Rheinland unter Termine.




Sonntag, 19. Juni 2016

Von Kritiksucht und Lagerdenken (Gastbeitrag)

Der Blick über den Tellerrand oder was wir von anderen Reitweisen lernen können, wenn wir unseren eigenen Mikrokosmos mit begrenztem Horizont mal verlassen und uns für das öffnen, was andere nicht nur anders, sondern vielleicht besser machen.
Wir kennen das hier alle - ein gepostetes Bild, ein Video und schon beginnt die Fehlerguckerei und die Kritik an dem, was der oder die Gezeigte falsch macht. Dann steht nicht mehr im.Mittelpunkt, was gut war oder harmonisch, sondern was schlecht oder falsch ist. 1.2.3 - die Schubladen gehen auf, es wird kategorisiert und pauschalisieren, was nicht nur konkret der andere falsch macht. Das Lagerdenken setzt ein.

Dienstag, 14. Juni 2016

Vom Pferd auf die Gaukelei gekommen



Da geht Larissa das erste Mal in ihrem Leben mit auf einen Mittelaltermarkt und wird prompt eingespannt. Ich könnte mich jetzt noch kaputt lachen, aber Larissa sagt dann immer: "Das ist nicht lustig." .. doch ist es wohl. Zuerst hatte mich aber das Ensetzen gepackt, weil Gaukler Tamino mich ansah und auf mich zukam, dann sprang er zwischen mir und Larissa durch und packte Larissa an der Hand. Mich fragte er später noch, ob ich eine Hexe sei und ob mir die Sonne von Lennep, die Haare so versengt hätten, dass sie rot geworden sind. Ein Video von der kompletten Show und noch mehr Fotos  von uns und dem Markt in Remscheid-Lennep findet ihr im Partnerblog.

Montag, 13. Juni 2016

Was Reining-Reiten mit dem Natural Horsemanship gemeinsam hat

Den lieben, langen Tag erkläre ich meinen Schülern, dass man Verantwortung ans Pferd abgeben soll und nicht "babysitten" oder wie man bei Parelli sagt: Das Pferd "micromanagen" soll - und was mache ich selbst? Genau das. Ich hatte Euch ja im letzten Post versprochen, dass ich erzähle, welche Erklärung unser Trainer fürs Freeze-Up auf dem Turnier hat, wodurch der Score von 67 auf 64 abgerutscht war und deswegen füge  ich hier ein paar Bilder ein, wo Lucky z.B. beschlagen wird oder was für Stopspuren er bei Eli so hinlegt.
 Zurück zum Spin: Larissa hatte ja durchaus richtig fest gestellt, dass Lucky in Außenstellung gelaufen ist beim Drehen, aber der Grund lag wohl nicht so sehr oder nicht nur in der hohen Hand, sondern am Dauertreiben mit dem Bein. Ich habe nicht viel mit dem Bein gemacht, aber es war die ganze Zeit am Pferd und so erfährt das Pferd kein "Dankeschön", was fürs Pferd schon doof  ist. Für den Reiter auch, denn sobald er das Bein weg nimmt, steht das Pferd. Die Pferde sollen ihren Job halt selbstständig machen und das muss man sich erarbeiten. Wie man das erarbeitet, lernt man tatsächlich schon im Natural Horsemanship - sogar im Level 2, aber erstmal noch im Kleinformat: Man gibt dem Pferd die Aufgabe ein bestimmtes Muster in einer bestimmten Gangart zu laufen, z.B. die Pattern "Folge dem Zaun" (den Englischreitern als ganze Bahn bekannt). Solange das Pferd, diesen Job macht, lässt man es in Ruhe. Man hindert also das Pferd nicht daran, den Hufschlag zu verlassen, sondern wartet ab, bis es wirklich den Fehler macht und erst dann korrigiert man es. So kann es besser lernen, erlebt die so genannte "Kraft des Neutral" und hat Erfolgserlebnisse, weil es einen Job selbstständig machen darf. Bei Parelli werden dann die Pattern sukzessive immer schwerer und letztendlich ist es beim Spin dasselbe Prinzip. Aber ich habe noch mehr Parallelen zum Natural Horsemanship entdeckt:


Donnerstag, 9. Juni 2016

Trotz Doppel-Freeze-up: 5. Platz in der Reining

Meine Turnierallergie habe ich ja jetzt glücklich überwunden, weil es auf der Equitana Open Air ja ganz gut gelaufen war, aber vor einer Woche in Kevelaer ging an einer Stelle etwas schief, wo ich da so überhaupt nicht mit gerechnet habe - beim Spin, wo ich eigentlich sonst meistens "Null" und schlimmsten-falls mal minus 1/2 in der Wertnote bekomme. Aber letztes Wochenende war Lucky ein wenig irritiert, weil die Richter in Larissas Prüfungen immer rechts außen an der Bande gestanden haben und auf einmal saßen die links innen. Da bremste Lucky beinahe, als wolle er sagen: "Nee, nicht mit mir, ich gehe wieder. Da stimmt was nicht." Ich konnte ihn zwar überzeugen doch noch bis auf "X" vorzugehen, aber so etwas ist ja dann so gar nichts für meine Nerven.

Sonntag, 5. Juni 2016

Larissa räumt mal wieder ab in Kevelaer

Heute geht es nach Kevelaer-Daelshof. Eigentlich wollten Larissa und ich auch Fancy mitnehmen, aber die hat ein Hufgeschwür (das Rein-Raus-Spielchen beim Hufe-Einweichen erzähle ich Euch in den 12-Oaks-News auf der normalen Website). Larissa wollte Fancy & Lucky in der Westernriding reiten und ich beide in der Reining - mal sehen, ob Larissa für Fancys entgangene Starts Lucky noch in der Ranch Riding und der Superhorse reiten kann ... aktuelle Turnierberichte unter der Playlist:



Larissa wurde Allaroundchampion der LK 1 B (sie hat eine riesige Abschwitzdecke gewonnen, wo Lucky 2 x reinpasst) sowie Erste in der Western Riding (der Score von 65 hätte auch so gerade eben für GO-Quali gereicht, wäre es ein AQ-Turnier gewesen) und jeweils Dritte in der Superhorse und der Ranch Riding. Immer wenn es gut klappt, gibt es ja nicht so viel zu erzählen. Immerhin ist das Larissa allererste Platzierung in der Ranch Riding und das mit einem Score von 68,5 - ihr erster Ranch Riding ritt war ja leider ein Nullscore und niemand wurde platziert - HIER nachzulesen.

Dass das mit der Ranch Riding richtig Stress ist, kann ich übrigens auch flüstern, denn Lucky braucht dann ja ein anderes Blanket, ein anderes Kopfstück und Larissa ein anderes Oberteil: Bling-Bling nicht erwünscht. Weil Larissa ja immer sagt, dass sie alles alleine kann, habe ich dieses Video vom Blanketwechsel gemacht und damit das nicht so langweilig ist im Schnelldurchlauf ;-) ;-) ;-) :