Freitag, 20. Januar 2017

Queenie Houdini will frei sein

Ich schulde euch ja noch den Bericht von Queenies 1. Trailkurs - hier ist er. 


Dadrunter ist sie hergeschlüpft, ohne mit der Wimper zu zucken
Das fing ja gut an: Wir haben uns total gefreut, dass unsere Pferde statt auf einen Paddock sogar auf eine kleine Wiese kamen, während des Trailkurses, an dem wir Ende Juli teilgenommen haben. Larissa sagte noch, dass sie Queenie zutraut, dass sie unten drunter durch krabbelt, aber ich habe todesmutig gesagt: "Quatsch, da ist doch Strom drauf." Aber PUSTEKUCHEN - hätten wir gewettet, hätte ich verloren: Schwupps war Queenie unter der Litze durch, als wir Lucky geholt hatten und stand neben uns (HIER geht es übrigens zu Teil 1 vom Trailkurs, wo es um eine gewonnene Wette geht).

Wenigstens mussten wir sie nicht fangen, sie wollte bei uns sein.
Also sind wir losgestiefelt und haben das Bodenpersonal gesucht, damit uns dann doch ein fester Paddock zugewiesen wird. Pferd einfangen, brauchten wir ja nicht: Das stand ja quietschvergnügt neben uns. Da kein Bodenpersonal zu finden war, aber andere Kursteilnehmer, haben wir uns den Paddock selbst zugewiesen, in der Nähe eines anderen Pferdes, aber wie uns im Nachhinein gesagt wurde, waren die letzten beiden Paddocks wohl ohne Strom. Die beiden haben wir aber zielgenau angesteuert.

Obere Litze aus den Angeln gezogen, untere war gerissen - mehr Fotos unten.
Aber über Strom oder Nicht-Strom konnten wir nicht nachdenken, weil ich erstmal das Tor ausgehangen habe, was wir dann wieder einhängen mussten: Wie die Schildbürger. Endlich hing alles wieder in den Angeln und wir wollten mit Lucky zum Sattelplatz, hatten höchstens einen Schritt getan, da stand Queenie schon wieder neben uns. Auch jetzt lief Queenie nicht weg, war aber gewaltig am Zittern, weswegen wir dachten, sie wäre durch den Strom durch gerannt. Das wohl ja nicht, aber es hat wahrscheinlich auch so gewaltig in ihrem Rücken gedeppert.
Neuer Spitzname: Queenie Houdini
Es gab aber nur eine Box für die Kursteilnehmer und die war vergeben. Zum Glück an eine Reiterin, die mit Larissa und Lucky zusammen in der Gruppe war. Auch das war nicht in Queenies Sinne, denn als ich vom Schadenfotos-Erstellen zurück kam, stand sie da in Zirkuspferd-Manier senkrecht in der Luft. Wenn ich schlau gewesen wäre, hätte ich erst das Foto gemacht und dann "Nein" gebrüllt. Aber wer rechnet denn damit, dass Queenie auf ein einfaches "Nein" all ihre Schandtaten einstellt?
Doch kein echter Houdini, weil drin geblieben
Deswegen nur Bilder von Queenie auf vier statt auf zwei Beinen in der Box - das war übrigens auch nett von ihr, denn ich war schwer am Überlegen, wie man ein Pferd hinter Gittern ohne Gitter knipst, wenn man zu doof ist das kleine Türchen in der Boxentüre zu öffnen, aber netterweise ist sie fürs Bild einen Schritt zurückgetreten, um nach dem Vögelchen aus der Handykamera wieder so nah wie möglich an die Türe zu kommen, um Kraulst-Du-mich mit Blicken zu fragen. Jedenfalls habe ich ab jetzt in Bezug auf die anstehende Reiteinheit Blut und Wasser geschwitzt, denn das mit dem Steigen und Senkrecht-in-der-Luft-stehen kann Queenie ja auch unter dem Reiter, aber auch hier hatten wir uns wieder geirrt:
Sie ist durch den Trailkurs geschwebt, als hätte sie nie etwas Anderes gemacht, dabei haben wir doch eigentlich bisher mehr Reining als Allrounder-Disziplinen mit ihr geübt, weil wir halt einen Reining-Trainer haben, den wir natürlich auch behalten. Aber für Queenie brauchen wir jetzt einen zweiten Trainer oder eine Trainerin wie z.B. Kristina Müller, denn die sagte, dass Queenie definitiv ein Allrounder sei und eigentlich schon einen ziemlichen guten Rhythmus in den Hindernissen hätte, Larissa solle ihr zwar noch ein bisschen helfen, aber es sei gar nicht so schlecht.
Und nachdem ich eine Saison Reining geritten bin, muss ich ehrlich sagen: Wie toll, dass mein Pferd vom Herzen her ein Trailpferd zu sein scheint, da Queenie ja gute Talente zum Oma-Pferd hat (zumindest was ihr Schneckentempo betrifft). Genau richtig für mich ältere Dame, denn ich bin ja auch nicht die Schnellste.
In folgender Playlist, seht ihr Videos von Queenies allererstem Trailkurs bzw. vom allerersten Kurs in Queenies Leben überhaupt, den vorher war sie nur schon mal mit bei Eli zur Reitstunde.



Eli kann aber weiterhin unser Trainer bleiben, denn wenn ein Pferd gut vom Bein weg geht, gerade ist und sich selbst trägt, dann hilft das ja nun mal in allen Disziplinen. Ich kann es kaum erwarten. Das mit den Beinhilfen trifft sich gut, denn ich habe soeben mein Buch "Natural Horsemanship meets Westernreiten" in Druck gegeben und da gibt es auch Trainingstipps von Elias Ernst, die einerseits immer mal wieder einfließen, aber andererseits gibt es sogar ein Kapitel, das ganz und gar auf seinem Mist gewachsen ist und bei dem es um die Tausenden Möglichkeiten geht, dem Pferd mit dem Bein etwas zu sagen. Nicht nur Elias kommt zu Wort, sondern auch Thomas Günther, der extra einen Exklusivbeitrag für mein Buch geschrieben hat. Eigentlich habe ich das ganze Buch, um sein Pro-Ride-Konzept drumherum geschrieben.
Da ihr auf das Buch noch zwei, drei Wochen warten müsst - hier geht zu einem unverbindlichen Blick ins Buch bei Amazon:



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Hier dann auch noch die Fotos, die wieder mal nicht in den Text passen wollten. Dafür aber dieses Mal mit Gruppenbild(ern) und noch einer klitzekleinen Anekdote am Rande. Einfach klicken auf: