Sonntag, 3. Mai 2020

Corona-Parole: Blindes Vertrauen wie in Orwells 1984 (Satire)


Die Einleitung in mein neues Buch stammt von meinem Sohn

Für dieses Buch habe ich 31 Fachbücher gelesen, fünf davon stammen aus der Feder von Michael Morris, der in seinem ersten Buch George Orwell seherische Fähigkeiten zuschreibt. Orwells Buch 1984 spielt in England und dort gab es bei Erscheinen von Morris Buch „Was Sie nicht wissen sollen“ im Jahr 2011 4,5 Millionen Kameras auf Straßen, Bahnhöfen und in Einkaufszentren - also eine Kamera auf 13 Bürger (S. 239). Orwells 'Held' Winston Smith ist „verängstigt, einsam, hat kaum genug zum Leben und er hat ständig Angst, da er auf Schritt und Tritt von Kameras überwacht wird und keinen Fehler machen darf.“ Smith arbeitet im Propagandaministerium, das Wahrheitsministerium genannt wird und „seine Aufgabe besteht darin, die Geschichte so zu manipulieren, wie das Regime es vorgibt. Er muss dafür unbequeme Informationen und Daten aus dem System löschen und durch neue ersetzen. So wie er leben alle ihm bekannten Mitglieder der Äußeren Partei in Ozeanien, einem der drei 'Superstaaten'. Die beiden anderen sind Eurasien und Ost-asien. Deren Existenz ist allerdings nicht belegt, sondern, so vermutet Winston, möglicherweise von der Partei nur vorgetäuscht, um einen andauernden Kriegszustand zu rechtfertigen. Winston fragt sich, ob die häufig in Ozeanien ein-schlagenden Raketen nicht sogar von der Partei selbst abgefeuert werden“, so steht es auf S. 215.

Auf S. 232 schreibt Morris, dass die Welt sich seit den Anschlägen auf das World Trade Center im Jahr 2001 permanent im Krieg befindet. „Hatten wir nach dem Zerfall des Ostblocks die Hoffnung, die Welt würde sich in Richtung Frieden bewegen, so wurde sie durch ein einziges, markantes Ereignis zunichte gemacht. Die USA brauchten nach dem Ende des 'Kalten Krieges' einen neuen Krieg, denn ohne Krieg, ohne Gefahr, ohne Angst gibt es keine großen Militärbudgets, und die Menschen werden schwerer regierbar. Angst ist es, was die Menschen klein macht. (…) Wer Angst hat, stellt keine Fragen. Seit 9/11 befinden wir uns im permanenten Ausnahmezustand, emotional wie rechtlich.“ Morris entlarvt die Pläne gewisser Eliten, die den Menschheitstraum Weltherrschaft träumen und kommt auf S. 314 nochmal auf Orwell zurück: „Die Weltherrscher werden versuchen, ihr Wissen über kommende Ereignisse zu ihren Gunsten zu nutzen. Ihr erklärtes Ziel ist es, so viel Verunsicherung, Verwirrung und Unfrieden zu stiften, dass die Menschheit sich nicht gegen einen Weltstaat, eine Weltwährung (…) wehren wird. Wie in Orwells 1984 wird der 'Große Bruder' versuchen, einige Länder und Blöcke bestehen zu lassen, um uns weiter mit der Gefahr eines Krieges drohen zu können“.

Seit Erscheinen von Morris Buch sind zehn Jahre vergangen und vor einem Jahr gab es so viel Verunsicherung, Verwirrung und Unfrieden wie nie zuvor. Zu Beginn der Krise hat mein Sohn - ohne Morris' Buch je gelesen zu haben - eine Satire zu Orwells Meisterwerk geschrieben und auch er sieht erschreckende Parallelen.

Dystopische Sicherheit

Wer kritisch ist, der ist ein Gedankenverbrecher. Man hinterfragt nicht, was die offiziellen Stellen dem Bürger an Daten und „Wahrheiten“ geben, denn dies zerstört das ganze System und ist höchst gefährlich. Was die Erzählung eines Dystopieromans war, ist in nicht mal zwei Monaten zur deutschen Realität geworden: Alles, was es gebraucht hat, war ein kleiner Virus, der wild mordend durch unsere Häuser zieht. Zumindest wird dieser Eindruck vermittelt.

Eine Krise reicht aus, um unserer Demokratie Einhalt zu gebieten. Es gibt nur noch den Virus und jedes Thema, das man anspricht, ist immer geplagt von dem großen, gesichtslosen Feind. Wie Eurasien, der geheimnisvolle Staat gegen den im Roman „1984“ Krieg geführt wird, so sind wir in einem ständigen Kampf mit diesem bösen, ach so gesellschaftsbedrohenden Feind im Krieg. Und wer sollte das auch anzweifeln, schließlich treffen täglich einige Raketen auf London... oh Pardon... schließlich sterben auch in regelmäßigen Abständen Menschen am Virus.

Und ob dieses gefährlichen Feindes ist die Freiheit des einzelnen plötzlich ein riesiges Hindernis. Alle müssen etwas tun, um den Feind zu bekämpfen, ja bleibt bloß zu Hause, trefft eure Freunde nicht mehr. Tragt euren Teil bei für den großen Kampf gegen Eurasien und meldet am besten gleich jeden, der sich nicht an die Auflagen hält. Es wird euch vom Staat gedankt und ihr seid der vorbildlichste Bürger, wenn ihr die bösen Unterwanderer aufdeckt.