Donnerstag, 9. Juni 2016

Trotz Doppel-Freeze-up: 5. Platz in der Reining

Meine Turnierallergie habe ich ja jetzt glücklich überwunden, weil es auf der Equitana Open Air ja ganz gut gelaufen war, aber vor einer Woche in Kevelaer ging an einer Stelle etwas schief, wo ich da so überhaupt nicht mit gerechnet habe - beim Spin, wo ich eigentlich sonst meistens "Null" und schlimmsten-falls mal minus 1/2 in der Wertnote bekomme. Aber letztes Wochenende war Lucky ein wenig irritiert, weil die Richter in Larissas Prüfungen immer rechts außen an der Bande gestanden haben und auf einmal saßen die links innen. Da bremste Lucky beinahe, als wolle er sagen: "Nee, nicht mit mir, ich gehe wieder. Da stimmt was nicht." Ich konnte ihn zwar überzeugen doch noch bis auf "X" vorzugehen, aber so etwas ist ja dann so gar nichts für meine Nerven.



Die Nerven haben beim ersten Spin noch halbwegs gehalten, aber beim zweiten habe ich vor lauter Zählen der vier Spins meine Hand zu weit nach rechts genommen und das gar nicht gemerkt: In Außenstellung lässt es sich aber schlecht drehen: Larissa hat mir hinterher erklärt, dass dadurch Lucky in der Schulter blockiert war und nicht mehr drehen konnte. Ganz klar mein Fehler, wofür ich verdiente zwei Penaltys und auch noch minus 1 in der Mänoverbewertung erhalten habe. Larissa hat jetzt nicht mehr nur den Job auf "drei" zu pfeifen, sondern soll auch "Hand" brüllen, wenn mir so etwas nochmal passiert.  Die erste Hälfte der Reining denke ich noch daran, dass nach dem Annehmen ein Nachgeben mit der Hand kommen muss, aber irgendwo in der Mitte gab es wieder so ein Art "Freeze", aber nicht mit vier Beinen auf dem Boden, sondern meiner Hand, die in der Position einfriert, wo ich sie zuvor angenommen hatte. Darüber hat Larissa sich dann im Auto noch lustig gemacht und Lucky imitiert: "Ich habe doch schon nachgegeben .. wo soll ich denn noch hin?" Ich weiß, ich weiß: Genau das erzähle ich ja auch immer beim Natural- Horsemanship-Unterricht, aber meine Hand führt ein sehr eigenmächtiges Eigenleben - ganz ohne mein Zutun. Wir haben auch schon überlegt, ein Gummi ans Horn zu machen, was die Hand dann immer wieder runter zieht ;-) - P.S. Mein Trainer hat übrigens eine andere Erklärung fürs "Freeze-Up" und die Außenstellung). Das erzähle ich dann beim nächsten Mal, jetzt erstmal das Video von meiner Reining.


Nach der Siegerehrung sagte Larissa, sie könne sich ja auch nochmal kurz auf Lucky setzen, um ihn nochmal zu drehen und kurz zu stoppen:

Obwohl das an sich natürlich für Lucky sinnvoll war mit einem guten Erlebnis aus dem Turniertag zu gehen, war das doch ein kleines Fettnäpfchen: Man darf gar nicht mehr reiten, wenn das Turnier zuende ist und so wurde ich prompt vom Steward angesprochen. Ich sagte noch: "Sie wollte nur eben das Pony reparieren .." Genau das ist aber wohl der Punkt, dass man am Ende des Turniers nicht Korrekturreiten soll, damit nicht der Eindruck entstehen: "Jetzt ist das Pferd nicht gelaufen, dann wird es noch geschrubbt." Dass Larissa Lucky nicht "schrubbt", weiß der Steward, aber dass so ein falscher Eindruck entsteht, kann ich nachvollziehen. Deswegen reite ich ja auch so gerne bei der EWU: Strenge im Sinne des Tierschutzes ist selbst dann gut, wenn man eigentlich denkt: "Aber ich habe doch nur ..". Meine Ach-und-Krach-Platzierung habe ich auch nur deswegen erhalten, weil eine andere Teilnehmerin aufgrund ihrer Einwirkung disqualifiziert wurde und soo grob hat das für mich auch nicht ausgesehen, aber wenn man bedenkt wie schnell Turnierpferden "tote" Augen und Turnierreitern "Mißbrauch" ihrer Pferde unterstellt wird, ist das strenge Reglement goldrichtig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen