Montag, 1. April 2019

Queenie legt sich mit Reiter hin und buckelt, aber räumt trotzdem ab

Das ist das Schöne an Overath: Man hat erst einen Übungstag und darf trotz Turniererfahrung Walk-Trot reiten, wenn
man Ängste hat. Queenie hat bewiesen, dass die begründet sind: Hinlegen mit Reiter & mehrfach austreten in der Pleasure
Erste im Trail, je Zweite in Pleasure, Showmanship, 
Trail in hand, Letzte in der Horsemanship wegen Buckeln
Hochmut kommt vor dem Fall oder wie war das noch gleich? Ich war jedenfalls nach dem Übungstag am Samstag und dem Vormittag des Turniers im Höhenflug, denn ich wurde bei der Clinic als Positivbeispiel erwähnt (bin ja auch kein Neuling, sondern starte wegen einer posttraumatischen Belastungstörung in der Walk-Trot-Klasse, das erzähle ich in DIESEM BLOGBEITRAG) und der Vormittag des Turniers lief gut. Bei den Bodenarbeitsprüfungen war ich ja in der normalen Klasse und wurde zwei mal Zweiter und dann im Walk-Trot-Trail Erste. Ich habe mich vor allem deswegen riesig gefreut, weil Queenie nicht ganz ohne ist. Sogar Larissa, die ja einige Titel mit ihrem Pony erritten hat, hatte letztes Jahr bei genau diesem Turnier Probleme mit unserem Nachwuchspferd, denn da ist Queenie durch den Trail gebuckelt. Damals hatte ich gemeckert, der Trail wäre zu schwer und man sagte mir, man könne ja auch Walk-Trot starten. Gesagt, getan, aber das hat auch vor Queenies Streichen nicht geschützt,aber immerhin eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr auf demselben Turnier. Denn da hat sie sich so sehr wie eine offene Horse benommen, weil mit Pattern überfordert, dass man uns von offizieller Stelle empfohlen hat, dann doch lieber Walk-Trot zu reiten.

Am Boden fühle ich mich deutlich sicherer. Da wäre es mir sogar egal,
wenn sie sich einfach hinlegt, aber macht sie nur mit Reiter drauf
;) ;) ;)
Da ich einmal einen posttraumatischen Flashback hatte, als ich auf Queenie saß, bin ich bei ihr schnell getriggert (HIER nachzulesen), wenn sie z.B. scheut, was mir bei unseren anderen Pferden nichts ausmacht  und genau das passierte dann auch: Queenie entdeckte zwei Richterhäuschen, die letztes Jahr nicht dagewesen sind und machte einen Satz, worauf ich zitternd wie Espenlaub in Richtung meiner Tochter ritt: "Kannst du die abreiten?" Als mein Mut zurück kehrte und ich mich wieder pudelwohl auf meinem Pferd fühlte, hat sie schon wieder den Schalk im Nacken und legte sich einfach hin. Manchmal bleibt einem aber auch nichts erspart, aber das Absteigen war so natürlich bequemer. Larissa kam sofort zu Hilfe geeilt, wobei wir uns hinterher geärgert haben, dass sie das nicht gefilmt hat, aber Mutter retten, ist schon wichtiger.

Anfall von Mut: Ich sitz' drauf
Aber bis hierhin hat mein Nervenkostüm so gut gehalten, dass ich mich in der rasseoffenen Showmanship (Zweite), beim rasseoffenen Trail in Hand (Zweite) und beim Walk-Trot-Trail (Erste) souverän durchgeschlagen habe, aber dann hat mich jemand dumm angemacht, weil ich als Horsemanship-Trainerin Walk-Trot reite (ich habe nichts verschwiegen, sondern einfach nur gefragt, ob es in meinem Fall erlaubt ist und ich habe weder einen Trainerschein noch viel Erfahrung in Disziplinen, ohne das Wort Trail in der Bezeichnung) und genau das hat meine gute Laune verdorben, dann war es auch noch kalt, ich habe gefroren und die Abreitehalle war zu voll, als das ich mich da zum Abreiten rein getraut hätte und auch meine Tochter sagte, dass das Abreiten kein Zuckerschlecken war. Als dann noch in der Pleasure ein Haflinger abspackte und buckelnd durch die Halle hüpfte, war es vorbei mit meinen Nerven, die nun zum Zerreißen gespannt waren.

Und Queenie hat leider manchmal so Anwandlungen, dass sie auf meine Gedanken reagiert und man manchmal meinen könnte, sie hat Beschützerinstinkte. Vor Jahren hat sie einmal nach meiner Tierärztin gebissen, weil ich impfen wollte mit füttern und sie unbedarft sagte: "Das muss auch so gehen." Ein anderes Mal hat Queenie gebuckelt und getreten, als ich mich über jemand geärgert habe, wo wir zum Ausritt zu Besuch waren und ausgerechnet das jüngste Pferd (Queenie) im unbekannten Gelände vorgehen sollte.

Wenn ich daneben stehe, finde ich es ganz toll, wenn sie sich hinlegt
Manchmal echt spooky, wenn man das Gefühl hat, dass eigene Pferd liest Gedanken. Wenn es so wäre, dass sie mich beschützen will, dann erreicht sie jedenfalls das Gegenteil: Es macht mir Angst und die ritt nach dieser Pleasure mit hüpfenden Haflinger mit. Bei der Pleasure hat es mangels Teilnehmern für einen zweiten Platz gereicht, aber bei der Horsemanship wurde ich dann Letzte.

Das war kurz bevor, sie sich hingelegt hat: Wälzlust wegen Schwitzen?
Bei der Clinic war ich noch von der Richterin gelobt worden, aber ich war so angespannt, dass auch Queenie angespannt war und als es dann auch noch hieß "Ab in die Railwork" hätte ich so klug sein sollen zu denken, dass es für den Tag genug ist. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.
Während dieser Railwork habe ich halt versucht, Queenie nachgiebig zu machen. Blöder Fehler befand meiner Tochter Larissa, denn das macht Queenie wahnsinnig und wenn ihr dann auch noch ein Pferd zu nah aufreitet und ich Dussel ihr auch noch telepathisch zuflüstere, dass mir die anderen Pferde Angst machen, dann darf man sich nicht wundern, wenn sie nach den anderen Pferden austritt.

Todesmutiges Abreiten, aber da war ja auch noch Platz weit und breit
Und ich sollte mich nicht über die eine Person ärgern, die einem doof kommt, sondern mich über all die netten Menschen freuen, die Verständnis haben. Wir haben jede Menge Leute vom WRR getroffen und da fühlen wir uns echt gut aufgehoben. Ich habe zwar Mitte April bei der EWU genannt, aber ich glaube, die WRR-Turniere nehme ich auch mit. Nicht nur wegen der Geselligkeit, sondern weil auch da Menschlichkeit und Herzlichkeit vor allem anderen steht. Denn es waren so viele, die mich aufgebaut oder mit mir das Video vom Katastrophenritt angesehen haben und mir dann auch noch erklärt haben, wo ich bei der Showmanship künftig noch mehr punkten könnte. So macht Turnierreiten Spaß.

Hier die Playlist mit fast allen Ritten (manches kommt später, warum erkläre ich unterhalb):



17 Wochen alt und schon Turniertrottel: Unser Bordercollie Gael
Weil wir uns an den Youtube-Algorhythmus halten (immer der gleiche Tag, immer die gleiche Uhrzeit) seht ihr das Austreten nächste Woche in einem Follow-me-around im Youtubekanal Nicola Steiner Horsemanship.

Weil unser Bordercollie Gael am Übungstag mit von der Partie war, gibt es bald auf 12oaksTV Hund & Zirkus ein Video dazu, wie sich unser Welpe als Turniertrottel geschlagen hat.

Die Videos im Turnierkanal (12oaksTV Turnier & Vlog) erscheinen mittwochs um 17 Uhr und samstags um 10 Uhr.

"Wenn ich groß bin, werde ich Horse-Dog-Trail-Hund"
Da in Overath auch eine Reitbeteiligung und eine Schülerin von Larissa gestartet sind, verschiebe ich manche Videos auf die Herbst-Winter-Zeit, denn Mitte April ist schon das nächste Turnier: Dieses Mal EWU, dieses Mal LK 2 und dieses Mal mit Galopp und ich habe die Hosen voll: Meine ersten kläglichen Galoppversuche nach diesem Turnier mit guten Anfang und schlechtem Ende seht ihr ebenfalls im Hauptkanal Nicola Steiner Horsemanship.

Mehr von Queenies Streichen (und da gab es einige) lest ihr in meinem Buch "Westernreiten meets Natural Horsemanship - eine Vorschau gibt es hier:

www.12oaks-ranch.de/buchtipps/

Am Morgen des Turniertages war die Welt noch in bester Ordnung und komme was wolle: Ich habe Queenie lieb, wie sie ist
und würde sie niemals verkaufen, weil sie sich auf Turnieren als Charakterpferd entpuppt. Sie ist bei uns geboren und
mein Wunsch ist zu beweisen, dass auch diese Charakterpferde durch Natural Horsemanship motiviert werden können. Warten wir es ab, frei nach Parelli: "Nimm die Zeit, die es braucht, dann braucht es weniger Zeit"
Obwohl es ja so war, dass uns letztes Jahr von offizieller Seite gesagt wurde, dass wir Walk-Trot reiten sollen, wenn wir die rasseoffenen Pattern zu schwer fürs Pferd finden, gab es einen Shitstorm in der Facebook-Gruppe Wittelsbuerger, (wo ich vor über einem Jahr rausgeflogen bin, ohne dass mir - trotz einem Dutzend Nachfragen - gesagt wurde, warum eigentlich) einen Shitstorm. Manchmal denke ich ja, dass dieses Theater nur abgezogen wird, weil ich es mir herausnehme, andere(nur und ausschließlich Personen des öffentlichen Lebens) zu kritisieren, wo ich doch auch nicht fehlerfrei bin. Zu dieser abwegigen Forderung hat eine liebe Freundin einen Gastbeitrag im Partnerblog geschrieben:

Nur wer eine blütenweiße Weste hat, darf Kritik üben (Gastbeitrag)

Werft auch einen Blick in meine Bücher (den Enthüllungsroman "Die Pferdemafia - zwischen Pferdeprofis & Mustang Makeover könnt ihr bei mir bestellen: nicola-steiner@t-online.de)



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