Montag, 18. April 2016

Zwischen taffer Amazone und scheuem Reh

Wer Larissa heute kennt und einmal gesehen hat, wie gut sie sich selbst auf bockenden und steigenden Pferden hält oder wie klar, präzise und selbstbewusst sie ihre Schüler unterrichtet, der wird es nicht glauben: Als Kind war sie so schüchtern, dass ich nach einem Kindergeburtstag sogar mal gefragt wurde, ob sie überhaupt sprechen kann. Als Kleinkind saß sie einmal spielend im Garten, als meine Nachbarin vorbei ging und nichts Böses meinend "Hallo, Larissa" sagte: Daraufhin rannte Larissa - gerade noch friedlich spielend - brüllend zu mir auf die Terrasse und versteckte sich weinend quasi unter meinem Rockzipfel. Böse Nachbarin sagt Hallo.
Im Kindergarten und der Grundschulzeit hatte Larissa es nicht leicht Anschluß zu finden, weil sie so still war, aber das hat sich in der weiterführenden Schule allmählich geändert.

Zum Einen hat sie jetzt seit Jahren eine beste Freundin, zum anderen auch Kumpels - also Jungs.
Wenn ich dann sage: "Der Fritz (Name geändert) ist bestimmt in Dich verliebt.", dann wird Larissa grantig und erklärt mir, dass es auch Freundschaften anderer Art zwischen Mädchen und Jungen gibt und damit hat sie ja nu auch Recht.
Im Partnerblog 12oaks-ranch.blogspot.de geht es im Monat April um Horsenalitys nach Parelli, die ihr Äquivalent bekanntlich in der menschlichen Psychologie haben (siehe Grafik unterhalb): Larissa und ich machen uns manchmal einen Spaß daraus, uns gegenseitig "Humanalitys" zuzuweisen. Janik und ich sind tendenziell eher auf der Right-Brain-Seite und Larissa wohl eher auf der Left-Brain-Seite. Größter Streitpunkt zwischen uns ist, ob Larissa wohl extrovert oder introvert ist. Larissa beharrt auf "introvert", weil sie manchmal ja eben sehr still ist und sich auch nicht traut vor großen Gruppen zu sprechen, was dann ja eher für einen Right-Brain-Introvert sprechen würde (es hat mich auch Wochen der Überredungskunst gekostet, bis sie Youtube-Videos spricht und die dann auch nur live trotz Tonproblemen, weil sie sich Voice-Over bis jetzt nicht zutraut).


Larissa sagt aber von sich selbst, dass sie Left-Brain-Introvert sei und ich bin der Meinung, dass sie Left-Brain-Extrovert sei.
(Ihr Kinderpony Indi ist ja bipolar: Wenn sie ängstlich ist RBI und ansonsten LBE und ich finde das passt auch zu Larissa, was auch eine Erklärung wäre, dass Indi Larissa regelrecht vergöttert - mehr im Partnerblog).
Zwar ist Larissa nicht der Typ "Quasselstrippe", aber sie streitet zuweilen wie ein Kesselflicker - zumindest mit mir. Sie widerspricht, wenn ich sie kritisiere ... sie widerspricht aber auch, wenn ich sie lobe. Eigentlich kann ich machen, was ich will: Es ist verkehrt. Wer jetzt meint, dass wir uns nicht verstehen, der irrt. Eigentlich verbringen wir sehr viel Zeit miteinander. Larissa schnappt sich auch oft genug unseren Welpen und setzt sich spätabends auf meine Bettkante, um noch etwas zu plaudern und wir haben beide Spaß daran, an den Wochenenden gemeinsam unterwegs zu sein. Früher waren es Rodeos, jetzt sind es Turniere, aber ohne Diskussionen zwischendurch geht es wohl einfach nicht. Beispielsweise, wenn wir einkaufen gehen. Wenn ich zu Larissa sage: "Guck mal, dieses T-Shirt würde Dir doch stehen.", dann sagt sie: "Hör auf damit: Wenn Du das sagst, dann kaufe ich es nicht." Und da ich dann - ganz pfiffig - versuche meinen Willen durchzusetzen, indem ich umgekehrte Psychologie anwende, also Larissa das Gegenteil von dem vorschlage, was ich will, durchschaut sie auch das, aber man muss wissen, dass ein Left-Brain-Extrovert das Streiten nicht als etwas Negatives empfindet und Diskussionen regelrecht liebt - und ich bin ja nach einem Test, den man bei Parelli kaufen kann, in allen Humanalitys zuhause, zentriert (also Punkte mittig, siehe Linda Parellis Grafik -  Link unterhalb) mit leicher Tendenz zum Right-Brain-Extrovert, aber Left-Brain-Extrovert-Streiten: Das kann ich auch.

Folge 12 Oakss Pinnwand „Vlog auf 12oaksTV“ auf Pinterest.

Larissas lustigste Eigenart ist ihre Photo-Phobie .. da schreibe ich jetzt mal nichts zu, denn das schaut ihr Euch am Besten selbst an - unterhalb der Grafik sind von mir kommentierte Ausschnitte aus einem Touristen-Video, das bei unserem Ägypten-Urlaub gedreht wurde.





Eine Begebenheit aus Larissas Krabbelzeit zeigt aber auch ihre Beharrlichkeit: Ich war beim Aufräumen und bin im Haus hin und her gerannt. Larissa krabbelte immer hinter mir her, aber sobald sie ankam, bin ich woanders hin und sie wieder hinterher, aber irgendwann war sie dann doch so verzweifelt, dass sie geweint hat.

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