Montag, 23. Oktober 2023

Wildes Mädchen schüttel' dein Haar für mich

Heute habe ich Geburtstag und - oh Wunder - vor exakt einem Jahr auch. Der war so lustig, dass ich ein Kapitel meines Buches diesem Fest gewidmet habe. Es ist ein hochbrisantes politisches Buch, wo die Botschaften in eine amüsante Liebesgeschichte, die nicht ganz gelingen will, eingebaut sind. Der rote Faden im Buch ist das Gesetz der Anziehung - eine Anleitung, wie wir die Pläne der so genannen Eliten per Gedankenkraft durchkreuzen können. Zur Gedankenkraft gehört auch Telepathie - das Thema im Buch an Allerheiligen.

Es ist deswegen ein Roman, weil es als Geschenk für die gedacht ist, die noch nicht ganz glauben können, dass es solche Pläne gibt. Da Kunst - wie ja auch Propaganda - die Emotionen anspricht, ist dies ein anderer Weg als die reine Faktenaufklärung  doch wo Propaganda manipuliert, setzt die Kunst auf die Identifikation:

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Falco (die männliche Hauptfigur) hatte einen Alleinunterhalter zu seinem Geburtstag bestellt und bezahlt. Aufgrund meines täglichen Mantras, dass das Universum für mich sorgt, habe ich denselben Alleinunterhalter an meinem Geburtstag kostenlos dazu bekommen, weil am Tag vor meinem Geburtstag beim Treff Oktoberfest war. Da Falcos Auto kaputt war, habe ich ihn an diesem Tag zuhause abgeholt und fand die Hinfahrt grauenhaft und verkrampft. Es kam kein Gespräch in Gang und das Schweigen fand ich unerträglich. In meiner Ehe hingegen habe ich es immer sehr genossen, dass man nicht immer reden muss. Auch mit Falco war es so angenehm schweigend nebeneinander zu arbeiten, als wir das Holz vor meiner Hütte zu Kleinholz gemacht haben. Aber vielleicht kann man Schweigen auch nur dann gut ertragen, wenn es nichts gibt, was unausgesprochen ist: Der wahre Krampf ist, dass ich etwas von ihm will und er nicht von mir, so dachte ich während der Fahrt.

In Wirklichkeit war Falco einfach nur müde, so sagte er bei der Ankunft. Er hätte morgens gearbeitet und nachmittags geschlafen. Ich sagte altklug: „Ja, wenn man nachmittags schläft, dann ist man abends müde“, und er lachte und resümierte: „Aber da war ich doch auch müde.“ Er gab mir sodann ein Bier aus und verschwand nach Übergabe des Biers ohne mich in den Gastraum, wo der Schlagerfuzzi spielte. 

Ich hatte meinen Border Collie Gael dabei, konnte die Hündin aber nicht mit in den Innenraum der Kneipe zum Schlager-Fuzzi nehmen, weil Border Collies sehr geräuschempfindlich sind. Also habe ich Gael zwischendurch ins Auto gestopft, um in den Gastraum zu gehen. Genau dann sah ich, dass Falco gerade nach draußen gegangen war. Ich musste aber rein, denn sonst würden die Leute ja denken, ich wäre nicht nur ein bisschen, sondern völlig verrückt, weil Hund wegbringen und dann doch am Lagerfeuer sitzen, macht wenig Sinn. Innen war aber nicht „meine Musik“ und ich entschied mich nun doch, den Hund zu befreien, was natürlich jeweils genau der Moment war, in dem Falco wieder nach innen kam, als ich gerade die Tür heraus ging. Miss Marple hätte ihre helle Freude gehabt.

Mörder ahoi

In den Miss-Marple-Filmen ist das ja auch immer so, dass eine Türe aufgeht, jemand heraus geht, hinter einer anderen Türe verschwindet und sobald er weg ist, geht die nächste Türe auf – z.B. auf einem Schiff im Film „Mörder ahoi“. Es war zum Verzweifeln und wahrscheinlich hat Gott irgendwann Gnade vor recht ergehen lassen und Falco dann doch mal zu mir geschickt, als er den Raum gerade betreten hatte, während ich ihn – mal wieder – gerade verlassen wollte und fragte mich zwischen Tür und Angel, ob Gaeli im Auto sei. Das ist der Kosename für Gael und als Falco ihn das erste Mal benutzt hat, war ich – ich erwähnte es bereits – hin und weg.

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Als es auf Mitternacht zuging, entschied ich mich, meinen Hund dann doch mal dauerhaft ins Auto zu sperren: Denn mal abgesehen von der kostenlosen Kapelle zu meinem Geburtstag fand ich den Abend bis dahin so richtig Kacke, weil es hat ja schon viel schönere Abende mit Falco dort gegeben und es war so überdeutlich, dass diese dritte Avance von mir – die ja absolut notwendig war, um dieses Buch schreiben zu können – Falco endgültig vergrault hat und es ihm – aus der für mich typischen Sicht durch die Negativ-Brille – ins Gesicht geschrieben stand, dass er sich von mir bedrängt fühlte. Aber das änderte sich kurz vor Mitternacht, als ich endlich einmal länger als wenige Minuten im Ballsaal der Einmann-Kapelle war und dann doch Lust hatte, ein bisschen auf die (von mir sonst verabscheuten) Schlager abzudancen und mitzusingen. Falco strahlte mich an und signalisierte mit einer Geste, dass er es gut findet, dass ich jetzt mitfeiere.

Als mein Geburtstag um Mitternacht endlich begann, saßen Falco und ich dann doch wieder – wie in den Wochen davor – unmittelbar nebeneinander. Als der Alleinunterehalter dann einen anderen jungen Mann auf die Tanzfläche bat, weil dieser ebenfalls Geburtstag hatte, fragte Falco mich, wie spät es denn sei und nahm mich gleich zwei mal nacheinander herzlich und fest in den Arm, um mir zu gratulieren. So lieb und warm – zum Dahinschmelzen. Ich wäre ja gerne beim Schmelzen geblieben, aber Falco stand auf, ging zum Alleinunterhalter und verpetzte meinen Geburtstag, was ich zumindest dann zum weiteren Dahinschmelzen empfunden hätte, wenn ich denn Discofox tanzen könnte. Aber ich kann es halt nicht.

Als alter Rocker (oder schreibt man jetzt auch bei englischen Begriffen: Rockerin?) hat mich das nie interessiert. Jetzt war es mir so peinlich, dass ich nicht tanzen kann und ich schwitzte Blut und Wasser, als der Alleinunterhalter von mir und dem anderen jungen Mann verlangte, dass wir in Tanzposition gehen. Wir lehnten – Gott sei es gedankt – unisono ab, weil wir beide nicht tanzen können, aber der Alleinunterhalter ließ einfach die johlende Menge darüber abstimmen, ob wir es miteinander tun oder nicht. Die Menge erinnerte mich an die Zuschauer bei den Gladiatoren-Kämpfen im alten Rom: Sie wollten Blut … äh Pardon … uns tanzen sehen. Mir brach der Angstschweiß aus und ich hegte nun Mordgedanken gegen den, den ich ansonsten seit Monaten anhimmle wie keinen anderen.

Teil 2 der Trilogie erscheint in Kürze:
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Am nächsten Morgen beschwerte ich mich bei meiner Tochter über Falcos Verpetzerei und bekam sogar an meinem Ehrentag den unvermeidlichen Rüffel von ihr: Sie machte mir unmissverständlich, kopfschüttelnd und augenverdrehend klar, dass Freunde das halt so machen. Sie hat ja recht: Wie schrecklich wäre es gewesen, wenn Falco über meinen Geburtstag einfach hinweg gegangen wäre oder den Alleinunterhalter nicht auf mich angesetzt hätte? Da wäre ich wohl in Tränen ausgebrochen und hätte mich in Ermangelung von Wasser, in das man gehen kann, ins Lagerfeuer geworfen. Und wie nett, dass er – statt sich über diesen meinen Mangel an Dankbarkeit zu beschweren – diplomatisch sagte: „Da habe ich die Nicola aber dabei gekriegt.“ Immerhin hatte der Schlagerfuzzi am Ende Mitleid mit uns vier linken Füßen (zwei männliche, zwei weibliche) und wurde uns zuliebe zum waschechten Rocker, der mit ungewohnt rauchiger Stimme nun das Lied „Born to be wild“ von Steppenwolf zum Besten gab.

Mein Geld in den Sammelhut, den Falco zuvor hatte herum gehen lassen, war also nicht verschwendet. Dem jungen Mann und mir fiel ein derartiger Riesenfelsbrocken vom Herzen, dass wir um den Discofox herum gekommen sind, so dass wir nun unsere Heads bangten, was das Zeug hielt.

Wildes Mädchen, schüttel' dein Haar für mich – 1. Teil (#2 am Ende des Buchs)

Auch die Discofoxer – außer Falco – schüttelten ihre Köpfe. Falco dachte derweil an Helge Schneiders Lied „Es gibt Reis“, denn darin singt Helge wohl „Wildes Mädchen, schüttel dein Haar für mich“ – aber gerne doch, solange ich nicht discofoxen muss.

An diesem meinem Geburtstag war Falco sternhagelvoll, plapperte – so gar nicht mehr Anti-Held des Italowestern – wie ein Wasserfall und imitierte so köstlich den Siegener Dialekt, dass wir Tränen lachten – also ich und die Frau, mit der er auch zuweilen flirtet und der er ja vorschlug, dass entweder sie oder ich ihn nach Hause fahre. Weil wir sogar als Nebenbuhlerinnen so viel Spaß mit ihm hatten, planten wir, ihn jetzt öfter abzuholen, damit wir ihn zu unserer weiteren Belustigung erneut abfüllen, ohne seinen Führerschein den Bullen zum Fraß vorzuwerfen.

Falco ist ja immer mal lustig, aber sooo lustig habe ich ihn vorher noch nie erlebt. Er ließ sich nun wortreich darüber aus, dass er sozusagen als Ausländer ins Rheinland gekommen wäre und sich nach Kräften bemüht habe, sich an die örtlichen Gepflogenheiten anzupassen, aber bei Kölsch: Da hätte der Spaß bei ihm aufgehört. Wenn Bier, dann doch bitte Pils. Vor dem Hintergrund, dass er jahrelang in einer Kneipe im Rheinland gekellnert hat, fand ich das noch amüsanter, wenn man bedenkt, dass die Gäste ihm wahrscheinlich ein Kölsch nach dem anderen ausgegeben haben. Obwohl ich mich zunächst vor Lachen nicht mehr einkriegte, dauerte es nicht lang, dann stand ich wieder auf der Leitung: 

Auf dem Weg zu meinem Auto machte Falco seine Taschenlampe an, die einen Wackelkontakt hatte, den er „Kontackelwack“ nannte. Ein Scherz, auf den ich ausnahmsweise mal nicht mit hysterischem Gelächter reagierte, sondern wo der Groschen – wie so oft bei uns – pfennigweise fiel. Wo die Hinfahrt ein reiner Krampf war, verlief die Rückfahrt kichernd albern und ohne zähe Gesprächspausen. Er war so begeistert von dem schönen Abend und das hat wiederum mich begeistert. Ich erzählte ihm, dass Steppenwolf, die Band, zu der wir headbangten, eigentlich ein Roman von Hermann Hesse wäre, den ich als junges Mädchen sehr geliebt habe. Den kannte er nicht, also erwähnte ich noch einmal, dass ich ja aus der germanistischen Ecke komme, denn das hatten wir auch mal im Gedankensex-Chat: Ich Deutsch-, er Chemie-Leistungskurs und eigentlich ist es ja ein kleines Wunder, dass wir uns überhaupt verständigen können. 

Weiter geht es im Buch mit einem Ausritt, den ich mit meiner Tochter gemacht habe (nachzulesen im PARTNERBLOGund einem Ausflug zu zwei Schlössern in Brühl:

Weitere Leseproben aus dem ersten Teil der Trilogie :

Silvesternacht erfordert Bügeleisen zum Lachfalten glätten

Mordanschlag am Heiligen Abend: Mit Nachtisch gedroht

Telepathische Liebe an Allerheiligen

als Sprachnachrichten in meinem Telegram-Kanal: 

Sex bei den Kelten und ein Klosterfrosch

Falco steuert einen F-Drop zum Thema Viren bei

Etwas Amüsantes und ein Rätsel dazu, wie die Botschaften des Buches versteckt wurden

und als Pferdestory in dieser PLAYLIST. Es geht in dem Buch auch um Heilung, weil der Grund dafür, dass sich die Menschen bis zur Selbstaufgabe anpassen, egal, was man ihnen antut, könnte (laut Hans-Joachim Maaz) sein, dass ein Großteil der Bevölkerung schwer traumatisiert ist. Deswegen lautet der Untertitel des autobiografischen Romans Seelenreise auf Heavy-Metal-ArtFalco hat mir Heilung gebracht und ich gebe dies nun in meinem Coaching an andere weiter - mehr Infos zum Thema Selbstheilung und Seelenreisen auf:

www.12oaks-ranch.de/coaching/

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