Montag, 1. Oktober 2018

WRR-Rheinland-Championat: zwei Silbermedaillen, einmal Bronze

Erst bitter enttäuscht, dann Ende gut, alles gut

Nach Frust am Morgen, kam nachmittags das Glück zurück
Larissas erstes Jahr bei den Erwachsenen ist zuende. Eigentlich wollte sie ja nur zum Spaß reiten und hat sich nicht viel ausgerechnet, weil sie erst mitten in der Saison eingestiegen ist; aber dann lag sie zwischendrin mal in Führung in einer Disziplin der Highpointliste und bei drei anderen war sie auf dem 2. Platz, also nah dran: Knapp vorbei, ist aber bekanntlich auch vorbei: Das ist bitter, aber dazu unten mehr (bzw. Zwischenstand HIER).
Steigen wir ein mit dem Sonntagmorgen des Championats der Westernreiter Rheinland.
Der Turniertag fing zwar für Larissa gut an mit einer Bronzemedaille für Queenie, aber dann jagte ein Frust den anderen. Sie hat sich mit Lucky im Trail verritten, die Reining lief mit beiden Pferden mehr als mäßig und Larissa war bitter enttäuscht, weil es nun das zweite Turnier war, bei dem Lucky im Spin einen Freeze hatte (alle vier Beine auf dem Boden) und im Zirkel gekickt hat. Als ich sagte, dass es mal passieren könne, erwiderte Larissa: "Aber jedes Mal?" Kann man gut verstehen, denn letztes Jahr um diese Zeit ist Larissa noch Deutsche Meisterin mit der Jugendmannschaft geworden (HIER nachzulesen). Da das seinerzeit ihr letzter Ritt als Jugendliche war, gab es das buchstäbliche lachende und weinende Auge, denn wer bei der EWU Rheinland bei den Erwachsenen reitet, reitet gegen die Top-Trainer Deutschlands, z.B. die Schwestern Leckebusch im Allroundbereich oder die Brüder Ernst in der Reining, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Lucky & Larissa: Vizerheinland-Champion Ranchriding & Westernriding; mit Queenie: Bronzemedaille im Trail. Außerdem wurde Queenie Fünfte in der Reining, Sechste in der Westernhorsemanship, Siebte in der Ranchriding, Lucky hatte im Trail einen Nullscore & Queenie wurde Fünfte, Lucky Sechster in der Reining. Haul: Leckerlis, Fliegenfransen & mehr
Queenies Mutter Fancy - ein Painthorse zwischen
Pleasure & Vollblut - Fancy geht 3 x mal auf QH-
Gründerhengst Three Bars zurück. Queenies Vater ist
Cutting gezogen, was ein entsprechend ungünstiges
Gebäude für andere Disziplinen bedeuten kann
Wenn man bei den Erwachsenen in der EWU Rheinland "nur" ein Pony und ein Zufallsprodukt von einem Fohlen wie Queenie hat, ist es so als würde man mit einem Fiat Panda gegen einen Ferrari ein Wettrennen veranstalten, denn o.g. Trainer haben neben Können auch ein ganz anderes Pferdepotential.
Natürlich hat man seine Pferde noch genauso lieb, auch wenn es mal nicht klappt. Wenn man aber weiß, wie gut es zuhause funktioniert, ja sogar noch auf dem Abreiteplatz lief, dann bleibt dennoch ein Gefühl der Enttäuschung nicht aus, der ein mütterliches Herz schier zerreißen lässt. Deswegen habe ich spontan zu "unlauteren" Methoden gegriffen, die das Blatt wenden sollten, es aber eher schlimmer als besser gemacht haben.
Frei nach dem Motto aus dem Themenmonat "Esoterik im Turniersport" habe ich versucht, Queenie gedanklich zu beschwören, sie intensiv angeschaut und Gedanken wie "Sei lieb, geb' dein Bestes" zu ihr rüber geschickt, wo man ja eigentlich glaubt, dass das Firlefanz ist, aber Pustekuchen: 

Wir hatten Besuch (nächstes Foto) und der hat Larissa fotografiert
Immer wenn ich diese Gedanken hatte, starrte Queenie mich vom Abreiteplatz aus an und ich Idiot konnte es auch in der Prüfung nicht lassen, worauf Queenie aus lauter Verwirrung im Galopp einen derartigen Zahn zulegte, dass es vorbei war mit ersten und zweiten Plätzen in der Westernhorsemanship (HIER & HIER). Über die Ritte will ich gar nicht mehr schreiben, denn die Dame von der Meldestelle hat gesagt, dass sie meine Blogbeiträge immer gerne liest, selbst wenn sie etwas lang sind, aber die Zeit würde sie sich immer nehmen. Deswegen hat Larissa in Videoform die Frust-Ritte mit Lucky kommentiert und ich habe mir Queenies Ritte vorgenommen (außer Ranchriding & Westernriding: dort ein Video für beide Pferde - "nur" mit erklärenden Untertiteln und Siegertreppchen-Szenen vorab bzw. regulären Siegerehrungen am Ende) - siehe Playlist:


Freunde & Besucher werden eingespannt: Nicht nur zum Fotografieren, sond-
ern auch beim Grasen lassen - im Hintergrund baut Janik den Paddock ab
Das Gespräch mit der Meldestellendame war herzerfrischend, denn als ich einen klitzekleinen Kritikpunkt hatte, hat sie mich gleich gebeten, eine eMail mit Verbesserungsvorschlägen zu schicken. Beim WRR würde man sich freuen, wenn aus Seiten der Reiter ein Feedback käme, denn im Vorstand reite man keine Turniere - gesagt, getan: Mail ist raus und die Begeisterung für den kleinen, feinen Verein wurde durch diese angenehme Kritikfähigkeit noch getoppt und das, obwohl ich ja schon im letzten Beitrag den WRR über alle Maßen gelobt hatte. Aber nicht nur die Vorstandsmitglieder sind menschlich nett und bemüht.

Gleiches trifft auch auf die Reiter zu. Zwar wurde Larissa ihre Führung in der Westernriding-Highpointliste "vor der Nase" weg geschnappt, aber das macht nichts, denn die Siegerin hat die Führung nicht nur verdient, sondern ist auch richtig nett. Sie sagte zu Larissa: "Dein Ritt sah besser aus, als sich meiner angefühlt hat, aber das habe ich dir ja schon beim letzten Mal gesagt." Unserer Meinung nach hat der Schein getrogen: Auf dass die Bessere gewinnt. Und rückblickend war dieser kleine Moment der Enttäuschung eigentlich ein bißchen dumm, denn immerhin ist Larissa ja mit ihrem "Nur-ein-Pony" in drei Disziplinen auf dem zweiten Platz gekommen ist und das obwohl sie zumindest mit Lucky die ersten beiden Turniere der WRR-Saison ausgelassen hat. (Für dieses Turnier gab es kein eigenes FMA, denn das gibt es schon von unserem 1. Turnier beim WRR: einfach Bild rechts anklicken & Video startet)

Larissa war zwar punktgleich mit der Highpoint-Siegerin, aber am Ende zählt die höchste Einzelwertung und das war 1,5
Nur ein Punkt zur Ersten, aber Larissa ist die ersten zwei Turniere nicht gestartet - nächstes Jahr lässt sie kein Turnier aus

In der Horsemanship hat Queenie auch ganz vorne mitgemischt - wir sind ganz stolz
In der Reining ist Larissa immerhin auf dem 3. Platz in der Highpointliste gelandet
Auch in der Gesamtwertung kann sich Larissa mit beiden Pferden sehen lassen: Mit Lucky auf Platz 9 und mit Queenie auf Platz 11 - bei diesen Listen ist natürlich zu bedenken, dass sie mit Queenie ein Turnier mehr gestartet ist als mit Lucky. Erfolg hat auch ein bisschen was mit "Fleiß" zu tun.
Insgesamt sind in dieser Liste 89 Starter, aber die bekommt man nicht auf einen Screenshot, s. wrrev.de - ganz unten 
Am Ende einer Saison steht immer auch die Analyse, die Kritik und was man besser machen kann. Larissa hat z.B. beim Reining-Training etwas geschlampt, denn das Vorwegnehmen, wo die Korrektur zum Kicken führt wie auch das Anhalten nach vier Umdrehungen ist ja auf ein Auswendiglernen zurückzuführen (2. Video in der Playlist oben). Deswegen muss man zuhause immer deutlich mehr als drei Galoppzirkel reiten analog im Spin mehr als vier Umdrehungen, denn die Pferde sollen ja selbstständig galoppieren / drehen. Was Larissa aber viel wichtiger ist, ist die Angespanntheit von Lucky - bedingt durch ihr Abitur hat sie letzten Winter wenig mit ihm gemacht - vor allem keine Bodenarbeit nach Natural Horsemanship-Prinzipien, was ja unser Steckenpferd ist, wie ihr es in meinem Büchern nachlesen könnt ...

Wer wissen will, was wir treiben, wenn wir nicht auf Turnieren sind, schaut hier nach www.12oaks-ranch.de/blog/ (Mit Klick aufs Bild links öffnet sich das Video von der Quadrille, die das Pferdesportzentrum Krefeld in der Mittagspause aufgeführt hat):




Tod ei­nes Pfer­des: Zir­kus­lek­tio­ne...

Steiner, Nicola
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